Ökologische Baby- und Kinderkleidung
Kostenloser Versand ab 45€

So schützt du deine Wolltextilien vor Mottenbefall

2021-12-12 11:33:00 / Kleidung / Kommentare 0

Inhalt

Kleidung aus Wolle und Wollgemisch ist nicht nur unglaublich weich und kuschelig, sie ist vor allem auch warm und zeitgleich wirkt sie temperaturausgleichend. Sie muss selten gereinigt werden und Verschmutzungen lassen sich oft einfach abbürsten. Es gibt aber zwei Gefahren für die Kleidung: Motten und Teppichkäfer!


Was sind denn eigentlich Kleidermotten und Teppichkäfer?


Leider wissen nicht nur wir, was Wolle für ein wunderbares Material ist, sondern auch Kleidermotten und Teppichkäfer. Sowohl die einen, als auch die anderen kommen durchs offene Fenster und lieben Wolle. Die Tiere legen ihre Eier in der Kleidung ab und die Larven fressen sich nach dem Schlüpfen an der Wolle satt.


Weibliche Kleidermotten legen in etwa 50 bis 250 Eier über einen Zeitraum von ca. vier Wochen ab. Sie bevorzugen Temperaturen zwischen 15 und 30 Grad Celsius, was in den meisten Fällen genau die Temperatur ist, die in unseren Kleiderschränken herrscht. Nach ungefähr 65-90 Tagen hat sich aus dem etwa 0,6mm großen Ei eine Kleidermotte entwickelt. Gefährlich für unsere Kleidung (aber auch Teppiche, Schuhe oder Taschen) sind die Tiere im Larvenstadium. Die Raupen der Kleidermotte ernähren sich von Materialien tierischer Herkunft (also nicht nur Wolle, sondern auch Seide, Leder und Wollgemische), besonders beliebt sind ungewaschene Kleidungsstücke, da eventuell vorhandene Hautpartkikel etc als zusätzliche Nahrung dienen.


Ähnlich ist es bei den Teppichkäfern. Die Tiere sind etwa 3-4,5 mm lang und sind schwarz/rötlich bzw teilweise auch schwarz /gelblich gefleckt. In Europa ist ihre Flugzeit etwa von Mai bis Juli, sie können aber, wenn sie es erst einmal in unsere Wohnung geschafft haben, ganzjährig auftreten. Auch wenn die kleinen Käfer in der Natur durchaus nützlich sind und sich dort z.B. von Pollen ernähren, so sind sie gefährlich für jegliche Textilien tierischen Ursprungs. Ihre Larven sind braun und behaart und werden etwa 6 mm lang. Einmal jährlich legen die Weibchen bis zu 20-30  Eier ab, deren Larven nach etwa 15 Tagen schlüpfen. Ca. ein Jahr lang ernähren sich die Larven zunächst von unserer Kleidung, bis sie sich schließlich im Herbst verpuppen und nach etwa 6 Monaten ausgewachsen sind und sich selbst auf die Suche nach einem Ort zur Eiablage machen. Der Befall ist gut zu erkennen, weil die Larven sich während ihrer Entwicklung mehrfach häuten und diese braunen Hüllen dann zwischen der Kleidung zu finden sind, auch wenn die lichtscheuen Larven sich gut versteckt halten. Die kleinen Haare der Larven können Allergien beim Menschen auslösen, deshalb sollten sie nicht mit bloßen Händen berührt werden.

Typische Mottenlöcher in Wollkleidung


Was tun, wenn ein Mottenbefall festgestellt wird?


Meist erkennt man den Befall durch Motten oder Teppichkäfer zunächst an vielen kleinen Löchern in der Kleidung. Wenn man dann etwas genauer schaut, so entdeckt man die Häute der Teppichkäferlarven oder die Gespinste der Motten. Vereinzelte lebende (oder tote) Teppichkäfer finden sich oft auf der Fensterbank und im Gegensatz zu anderen Motten wird die Kleidermotte nicht vom Licht angezogen und kann nur schlecht fliegen - sie krabbelt meist über befallene Kleidungsstücke oder deren Umgebung. 


Wenn die kleinen Tierchen nun erst einmal bei uns eingezogen sind, so empfehlen wir folgendes Vorgehen:

  • Zunächst sollte gründlich gesaugt werden, nicht zur im Kleiderschrank sondern am besten überall. Den Staubsaugerbeutel sollte man hinterher direkt entfernen, denn das Nest der Motten kann sich auch im inneren des Beutels befinden.

  • Nach dem Saugen sollte der Kleiderschrank einmal gründlich mit Essigwasser ausgewischt werden.

  • Wir können persönlich sehr das anschliessende Einsprühen des Schrankes (oder z.B. auch der Matratze oder der Teppiche) mit Neemöl empfehlen. Das Neemöl (oder auch Niemöl) wird aus den Samen der Steinfrüchte des Neembaumes gewonnen und ist rein natürlich. Dieses hochwertige Pflanzenöl ist vollkommen ungefährlich für Menschen und Haustiere und wirkt etwa 3-6 Monate. Der intensive Geruch wirkt abschreckend für Schädlinge, macht Hautschuppen (wie sie sich z.B. auf Matratzen finden) ungenießbar und setzt sich auf die Enzyme der Schädlinge, wodurch sie fortpflanzungsunfähig werden. 

  • Zusätzlich kann man verschiedene andere pflanzliche Hilfsmittel einsetzen, die abschreckend wirken, gut riechen, aber allein nicht hundert prozentig wirksam sind: die Schädlinge mögen weder den Duft getrockneter Lavendelblüten, noch den Geruch von frischem Zederholz. Beides kann man gut zwischen die Wäsche hängen oder in die Schublade legen.


Was mache ich mit der von Motten befallenen Kleidung?


Befallene Textilien sollte man zunächst bei 60-90 Grad waschen. Die Hitze zerstört die Eiweiße der Schädlinge und garantiert, dass keine weiteren Löcher auftreten. Da Wolle bei hohen Temperaturen in der Waschmaschine eingeht und verfilzt, muss man diese im Topf in kaltes Wasser legen und langsam auf dem Herd erhitzten und abkühlen lassen. Bei empfindlicher Kleidung empfehlen wir, die Teile für etwa 14 Tage in den Tiefkühlschrank zu legen und anschließend nach Waschempfehlung zu waschen. Im Tiefkühlschrank kann es jedoch passieren, dass nicht alle Eier zerstört werden. Alternativ können empfindliche Kleidungsstücke aus Wolle und Seide auch mit einem Dampfbügeleisen abdampfen. Anschließend kann man die Löcher stopfen und besticken oder ein Bild darüber filzen. Eine Anleitung hierfür findest du in unserem Artikel zu Löcher Stopfen.


Wie kann ich Mottenbefall vorbeugen?


Damit es gar nicht erst zum Befall durch die grausigen Tierchen kommt, empfehlen wir euch, eure Wollkleidung immer gut zu waschen, bevor ihr sie einlagert. Idealerweise friert ihr sie auch vor dem Einlagern einmal ein, um sicher zu gehen, dass da nicht schon Eier drin liegen, die dann den Sommer über schlüpfen und eure Kleidung verspeisen. Da die Tiere lichtscheu sind, hilft es ausserdem, die Kleidung an einem hellen Ort zu lagern (z.B. transparente Plastikkisten) und sie zu bewegen. Alle paar Wochen einmal durchgeschüttelt wird es zu unbequem um sich dort einzunisten. Wer genug Platz hat, dem empfehlen wir außerdem die Kleidung entweder einzeln in Zippertüten oder (danke an Uli von @schneckstein für den Tipp) in leeren Einweckgläsern aufzubewahren. So hält sich die Wolle auch über längere Zeit frisch fürs Geschwisterkind zum Reinwachsen und wenn ein Teil befallen ist, so bleibt der Befall dann eben auch nur bei diesem einen Teil und verbreitet sich nicht weiter.

Hilfsmittel um deine Wollartikel zu schützen, zu pflegen oder zu reparieren findet du in unserer Kategorie: Reparieren und Pflegen.


Blog